Die Menière-Krankheit ist eine Erkrankung des Innenohrs, die Schwerhörigkeit, Ohrgeräusche und vor allem starke Schwindelgefühle verursacht.
Die Flüssigkeitsmenge in den flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen des Innenohrs nimmt zu und führt zur Zerreißung von Membranen, wodurch die Funktion von Hör- und Gleichgewichtsorgan beeinträchtigt wird. Die Ursachen hierfür sind noch nicht vollständig geklärt. Als Auslöser diskutiert werden z. B. Störungen im Energiestoffwechsel des Innenohrs.
Anfallsweise tritt Dreh- oder Schwankschwindel mit Übelkeit und Erbrechen auf. Begleitet wird der Anfall von einem einseitigen Ohrgeräusch, pendelnden Augenbewegungen (Nystagmus), einem Beklemmungsgefühl und Schweißausbrüchen. Im mittleren und tiefen Frequenzbereich kommt es zu einer Hörminderung (Bassschwerhörigkeit). Der Anfall kann Minuten bis Stunden dauern.
Im Vordergrund steht die gründliche Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt, der eine Audiometrie, ein Verfahren zur Prüfung der Gehörfunktion, durchführt. Neurologische und internistische Untersuchungen sollen mögliche andere Ursachen der Schwindelanfälle ausschließen. Dazu dient auch eine Computertomografie des Felsenbeins der das Innenohr enthält.
Der akute Anfall wird mit Medikamenten zur Bekämpfung von Übelkeit und Erbrechen, gegebenenfalls auch mit Beruhigungsmitteln behandelt. Menière-Patienten sollten diese Medikamente immer bei sich tragen. Zudem sollte bei einem akuten Anfall Bettruhe eingehalten werden. Vorbeugend kann der Genuss von Nikotin, Alkohol und Koffein eingeschränkt oder ganz aufgegeben werden. Im Frühstadium der Erkrankung wird meist eine Infusionstherapie zur Durchblutungsförderung verordnet, um den Hörverlust so gering wie möglich zu halten. In schweren Fällen kann der Gleichgewichtsnerv durchtrennt werden. Alternativ kann das Gleichgewichtsorgan durch Medikamente ausgeschaltet werden.